Projektreise nach Peru im Jahr 2022
Kinderhilfe Cusco-Peru aktuell
Projektreise nach Peru im Jahr 2022
In der zweiten Aprilhälfte unternahmen der Vorsitzende der Kinderhilfe Cusco Dr. Heinz Gravenkötter und das Vorstandsmitglied Dr. Thomas König eine Projektreise nach Peru.
In der Region Cusco besuchten sie die von der Kinderhilfe Cusco geförderten Projekte. Vor Ort wurden sie von Pater René Farfan begleitet, der auch die Fahrt in die Andendörfer als örtlicher Projektkoordinator organisiert hatte. Es waren die ersten Projektbesuche nach Ausbruch der Pandemie.
Die Besuche mit den persönlichen Gesprächen und Begegnungen waren wichtig für die Erkenntnisse der aktuellen Projektsituation und die Perspektiven für die zukünftige Zusammenarbeit. Bleibende und vorherrschende Eindrücke dieser Reise waren die weiterhin bittere Armut in den Andendörfern und die große Herzlichkeit, mit der die deutschen Gäste in den verschiedenen Projekten begrüßt und empfangen wurden.
Bei den Besuchen verstärkte sich allerdings immer mehr der Eindruck, als wenn es in den vergangenen Jahren dort keinen wirtschaftlichen Fortschritt gegeben hätte. Die medizinische, wirtschaftliche und kulturelle Versorgung dieser Menschen in den Andendörfern scheint seit Jahren zu stagnieren, Fortschritte sind nur in Einzelfällen zu beobachten. Insbesondere die Verpflegungssituation der Kinder und auch der älteren Bewohner dieser Dörfer ist äußerst prekär, insofern ist die angebotene Hilfe der Kinderhilfe Cusco mit ihren Mittagstischen eine wesentliche Unterstützung zur Verbesserung dieser schwierigen Situation.
Ziel dieser Informations- und Beratungsreise war der Besuch aller geförderten Projekte der Region:
Cusco
In Cusco besuchten die deutschen Gäste die katholische Grundschule „Nuestra Señora de Gracia“, mit der seit vielen Jahren eine Zusammenarbeit besteht. Gefördert wird an dieser Grundschule der Mittagstisch für die ca. 270 Schüler, wobei sich der Förderanteil auf etwa 50% der Kosten beschränkt. Die übrige Hälfte der Finanzierung wird von den Eltern und von einem dürftigen staatlichen Verpflegungsprogramm aufgebracht. Herzlich begrüßt wurden die Gäste vom Kollegium und der Elternschaft der Grundschule. Die Schüler hatten für den Besuch zahlreiche landestypische Tänze einstudiert.
Acomayo
Die Besuche der drei Mittagstische in Corma, Huascar und Pitumarca der Gemeinde Acomayo wurden vom zuständigen Pater Isaias begleitet. In der vergangenen Pandemie-Zeit wurden diese Mittagstische notversorgt, die Elternhäuser der Schüler wurden ergänzend mit Lebensmittelpaketen versorgt. Mit der Aufhebung der Pandemie-Verbote und dem Zulassen des Präsenzunterrichts konnten auch die Mittagstische wieder voll aktiviert werden. Hier erfolgt die Finanzierung der Mittagstische fast vollständig. An diesen Mittagstischen nehmen ca. 170 Schüler teil.
Mosocllacta und Colquepata
Die Neuprojekte in Mosocllacta und Colquepata werden von je ca. 60 Schülern besucht. Mit großer Dankbarkeit sprachen sich die Eltern, die Schulleitung und auch die Gemeindevertreter für diese Hilfe aus. Mit großem Engagement wurden diese Mittagstische von diesem Personenkreis und den örtlichen Pfarrern ins Leben gerufen und werden auch von diesen unterstützt.
Ccapi und Ccoyabamba
Die Jugendhäuser Ccapi und Ccoyabamba sind von Pater René gegründet worden und werden auch von ihm betreut. Unterstützt dabei wird er von einer Vielzahl privater Helfer, die für die Versorgung des Internatsbetriebs zur Verfügung stehen. In Ccapi werden 28 Jugendliche seit über 10 Jahren betreut, in Ccoyabamba sind es 14 Jugendliche, die seit drei Jahren eine Unterkunft in dem Heim gefunden haben. Diese Schülerinnen und Schüler haben oft Schulwege von 3 bis 4 Stunden und wären dadurch nicht in der Lage, die Schule regelmäßig zu besuchen.
Fazit:
In allen Projekten und Mittagstischen konnte ein hohes ehrenamtliches Engagement beobachtet werden, ohne diese Unterstützung wäre eine erfolgreiche Arbeit vor Ort auch nicht möglich. Vereinbart wurde mit allen Beteiligten eine Allianz der finanziellen und materiellen Beteiligung an den geförderten Mittagstischen, d. h. eine Beteiligung der Eltern und der Gemeinden an den Kosten der Mittagstische, wie es schon in einigen Projekten üblich ist. Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die Projektbesuche bei den Vertretern der Kinderhilfe Cusco-Peru, Dr. Gravenkötter und Dr. König, einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben. Das hohe Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer in den Projekten und deren Identifikation mit den Zielen dieser humanitären Aktionen lassen auch für die Zukunft eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit diesen marginalisierten Bewohnern des Andenhochlandes erwarten.